Universitätsgesellschaft, Museumsstiftung und Hansestadt Lüneburg verleihen gemeinsam mit dem Rotary Club Lüneburg den Hosenfeld-Szpilman-Preis 2025.
Der Preis soll die Erinnerung an ein Zeugnis tiefer Menschlichkeit in der Zeit des Nationalsozialismus wachhalten: die Beziehung zwischen dem polnischen, aus jüdischer Familie stammenden Pianisten Wladyslaw Szpilmann und dem in Warschau stationierten deutschen Besatzungsoffizier Wilm Hosenfeld. In den letzten Monaten des Jahres 1944 versteckte Hosenfeld Szpilmann auf dem Dachboden des deutschen Verteidigungsstabes, versorgte ihn mit Lebensmitteln und Kleidern und rettete ihm so das Leben. Nach Kriegsende versuchte Szpilman seinerseits, dem in sowjetischer Kriegsgefangenschaft befindlichen Hosenfeld zu helfen.
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll vergeben werden für
Der Hosenfeld-Szpilman-Preis wird seit 2022 von Universitätsgesellschaft, Museumsstiftung und Hansestadt Lüneburg gemeinsam mit dem Rotary Club Lüneburg vergeben. In den Jahren 2005-2017 verlieh die Leuphana Universität Lüneburg den Preis. Der Preisträger im Jahr 2023 war das Projekt Krzyżowa Music.
Bewerbungen, nach Möglichkeit in deutscher Sprache und mit einem Umfang von zwei Seiten bzw. max. 6.000 Zeichen inkl. Leerzeichen sind bis zum 31.10.2024 an die Geschäftsstelle der Universitätsgesellschaft Lüneburg e.V., Universitätsallee 1, 21339 Lüneburg zu richten.
Stowarzyszenie Uniwersyteckie, Fundacja Muzeum Lüneburg i Hanzeatyckie Miasto Lüneburg, we współpracy z Klubem Rotary Lüneburg, przyznają Nagrodę Hosenfelda-Szpilmana.
Nagroda ta ma na celu upamiętnienie świadectwa głębokiego człowieczeństwa w czasach okupacji hitlerowskiej: relacji między polskim pianistą pochodzenia żydowskiego Władysławem Szpilmanem i niemieckim oficerem Wilmem Hosenfeldem, który w czasie wojny stacjonował w Warszawie. W ostatnich miesiącach 1944 roku Hosenfeld pomógł Szpilmanowi ukrywać się na strychu niemieckiego sztabu obrony, dostarczał mu żywność i odzież, ratując tym samym jego życie. Po zakończeniu wojny Szpilman próbował pomóc Hosenfeldowi, który przebywał w sowieckiej niewoli.
Nagroda w wysokości 5 000 euro jest przyznawana za
Nagroda Hosenfelda-Szpilmana jest przyznawana od 2022 roku przez Stowarzyszenie Uniwersyteckie, Fundację Muzeum Lüneburg i Hanzeatyckie Miasto Lüneburg, we współpracy z Klubem Rotary w Lüneburgu. W latach 2005-2017 nagroda była przyznawana przez Uniwersytet Leuphana w Lüneburgu. Laureatem nagrody w 2023 roku był projekt „Krzyżowa Music“.
Zgłoszenia, w miarę możliwości w języku niemieckim i o objętości dwóch stron lub maksymalnie 6000 znaków (łącznie ze spacjami), należy przesłać na adres Universitätsgesellschaft Lüneburg e.V., Universitätsallee 1, 21339 Lüneburg do 31.10.2024 r.
Universitätsgesellschaft beteiligt sich maßgeblich an der Wiederaufnahme des Hosenfeld-Szpilman-Preises
Musik gegen das Vergessen: Krzyżowa Music erhält Hosenfeld-Szpilman-Preis 2023
Preisverleihung erinnert an die berühmte Rettung des polnischen Pianisten durch den deutschen Offizier 1944 (bekannt aus dem Film „Der Pianist“)
Lüneburg. Am 17. November 1944 entdeckt ein deutscher Offizier einen jüdischen Pianisten in dessen Versteck in Warschau. Anstatt ihn zu erschießen, versorgt er ihn und rettet ihm das Leben. Nach den beiden Männern ist heute eine Auszeichnung für Projekte der Erinnerungskultur benannt: Der Hosenfeld-Szpilman-Preis. Er geht in diesem Jahr an die Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung für das Projekt Krzyżowa-Music, das jährlich ein internationales Kammermusikfestival ausrichtet. Zur Preisverleihung im Libeskind-Bau der Leuphana Universität Lüneburg war Festivalleiter Dr. Matthias von Hülsen gemeinsam mit vier langjährigen Beteiligten des Krzyżowa-Festivals gekommen: Miriam Helms Alien (Violine), Pablo Barragán (Klarinette), Alexey Stadler (Cello) und Amadeus Wiesensee (Klavier).
„Sie geben uns Hoffnung“, sagte die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Gesine Schwan in ihrer Laudatio in Richtung der Musizierenden. „Sie glauben unbeirrbar an die Frieden und Freude stiftende Kraft der Musik. Musik ist der Königsweg der Verständigung.“ Dass es nach dem deutschen Angriffskrieg in Europa zur Versöhnung kam, sei ohne die Großzügigkeit der Nachbarländer nicht möglich gewesen. Es brauche eine „mutige Auseinandersetzung mit Schuld“. Ziel des Kammermusikfestivals sei es, die Erbschaft von Leid und Vorurteil zu überwinden. Die Begegnung zwischen dem deutschen Offizier Wilm Hosenfeld und dem polnischen Pianisten Władysław Szpilman nannte Schwan eine „tief bewegende und tröstende menschliche Begegnung“. Nachdem der Soldat den Juden in dessen Versteck in Warschau entdeckt hatte, versorgte er ihn über Wochen mit Kleidung, Decken und Lebensmitteln. Als Hosenfeld selbst in Kriegsgefangenschaft kam, versuchte Szpilman, seinen Retter zu befreien. Es gelang ihm nicht. Hosenfeld starb 1952 im Lager Stalingrad.
„Es war die Musik, die sie verband“, sagte Polens Generalkonsul Pawel Jaworski in seinem Grußwort über die Männer, die eigentlich Feinde hätten sein müssen. „Wir sehen: Das Unmögliche kann geschehen. Wir dürfen nie die Hoffnung und den Glauben verlieren, auch in schwierigen Zeiten.“ Bezogen auf den Krieg Russland gegen die Ukraine sagte er: „Wir sind nicht machtlos. Wir sind solidarisch. Es ist die Erfahrung der Versöhnung, die uns Mut macht.“
Das Festival findet einmal im Jahr auf Gut Kreisau (Polnisch: Krzyżowa) in der Nähe von Breslau statt: dem Ort, an dem der Kreisauer Kreis rund um das Ehepaar von Moltke während des Zweiten Weltkrieges Entwürfe für ein friedliches Europa der Nachkriegszeit ersann. „An diesem Ort Musik zu machen, ist für alle Beteiligten deutlich mehr als professioneller Alltag. Sie reflektieren als Bürger in dieser zerklüfteten Welt“, sagte Matthias von Hülsen in seinen Dankesworten. Er war Kinderarzt in Hamburg und Mitbegründer des Schleswig-Holstein Musik Festivals, später Gründer und langjähriger Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande. Während des Festivals proben junge und etablierte Musizierende aus ganz Europa gemeinsam Musikstücke aus allen Epochen und diskutieren dabei die Frage, wie sie sich mit Musik für Frieden in Europa einsetzen können.
In Lüneburg spielten die vier Festival-Musiker:innen bei der Preisverleihung im Zentralgebäude der Leuphana Universität unter anderem Ausschnitte aus dem Quartett für das Ende der Zeit, komponiert von Olivier Messiaen im Kriegsgefangenenlager Görlitz in den Jahren 1940-41. Morgens hatten sie zudem ein Lüneburger Gymnasium besucht und mit den jungen Menschen über das Quartett und den historischen Kontext gesprochen. „Man kann mit Musik etwas über Geschichte lernen“, sagte der russische Cellist Alexey Stadler im Anschluss an die Preisverleihung. „Musik gibt Antworten auf Fragen, wie es weitergehen kann. Wir setzen uns mit unserer Musik für etwas ein, das alles ist außer selbstverständlich: den europäischen Frieden.“
Zu der Preisverleihung reisten auch Mitglieder der Familie Hosenfeld an. „Mein Vater ist ein Beispiel dafür, dass man im Krieg menschlich sein konnte“, sagte Dr. Jorinde Krejci-Hosenfeld am Rande der Feier, letztes der fünf Kinder Wilm Hosenfelds. „Dieser Preis ist für uns sehr ehrenvoll. Es ist wichtig, dass gezeigt wird: Ein deutscher Offizier konnte auch anders. Es ist wichtig, den jungen Leuten heute zu sagen: Ihr tragt nicht die Schuld an dem, was passiert ist. Aber ihr habt die Verantwortung, dass es nicht wieder passiert.“
Der Hosenfeld-Szpilman-Preis wurde zwischen 2005 und 2017 durch die Leuphana Universität Lüneburg verliehen. 2023 vergab erstmals ein Kuratorium aus Universitätsgesellschaft Lüneburg, Museumsstiftung Lüneburg und Hansestadt Lüneburg den Preis. Zu den externen Jurymitgliedern zählen Prof. Dr. Peter Oliver Loew, Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Dr. Elke Gryglewski, Leiterin der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und Prof. Dr. Joachim Tauber, Direktor des Nordost-Instituts in Lüneburg.
Die Auszeichnung ist verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro. Finanziert wird der HosenfeldSzpilman-Preis vom Rotary Club Lüneburg und der Hansestadt Lüneburg.
Das Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg wurde von dem (jüdischen) Architekten Daniel Libeskind entworfen.