Im Jahr 1989 wurde die zu diesem Zeitpunkt gut vier Jahrzehnte bestehende Pädagogische Hochschule Lüneburg zur Universität. Großen Anteil an dem Umwandlungsprozess hatte die 1987 gegründete Universitätsgesellschaft, in der sich weitsichtige Bürgerinnen und Bürger für die Universität stark machten.
Der Gedanke, eine Universität in Lüneburg zu gründen, reicht jedoch deutlich weiter zurück. Schon 1471 gestattete ein kaiserliches Dekret die Einrichtung einer juristischen Fakultät, 1479 wurden weitere Fakultäten genehmigt. Damals, in der Blütezeit der Hansestadt, stellte Bildung schon ein wichtiges Gut dar: Die Lüneburger Patrizier besuchten Universitäten, gingen auf Bildungsreisen und zeichneten sich durch umfassenden Bücherbesitz aus.
Dennoch kam es (noch) nicht zur Gründung einer Universität in den Mauern der Stadt. Wissen und Bildung standen in Lüneburg gleichwohl zur Verfügung. Dafür sorgten eine Reihe von Klosterschulen. Mit dem Gymnasium Johanneum besaß Lüneburg seit 1406 zudem eine akademische Einrichtung. Bis zur Universitätsgründung selbst sollten jedoch noch mehrere Jahrhunderte vergehen.