Täglich vergleichen sich Menschen mit ihren Mitmenschen, was eine Vielzahl von Emotionen auslösen kann – von Neid bis hin zu Schadenfreude. Doch warum empfinden wir in bestimmten Situationen Neid, anstatt Freude für andere? Und warum verspüren wir Schadenfreude, anstatt Mitleid zu empfinden? Dieser Vortrag widmet sich der Frage, warum gesellschaftlich oft negativ bewertete Emotionen wie Neid und Schadenfreude auftreten und welche wichtigen sozialen und zwischenmenschlichen Funktionen sie erfüllen. Trotz ihres fragwürdigen Rufs spielt Schadenfreude eine zentrale Rolle im sozialen Miteinander. Sie kann zum Beispiel dazu beitragen, soziale Hierarchien zu stabilisieren oder das eigene Selbstwertgefühl zu stärken. Zudem wird untersucht, wie sich Schadenfreude im Gesichtsausdruck zeigt – insbesondere, ob ein schadenfrohes Lachen von einem freudigen Lachen unterscheidbar ist und ob Menschen in der Lage sind, beide zuverlässig zu erkennen. Der Vortrag bietet einen Überblick über die aktuellen Forschungsergebnisse zu den Funktionen und Ursachen von Schadenfreude.